Druckaufbau – Bombagegefahr

Entstehung durch Gas produzierende Mikroorganismen

Erhöhter Druck im Gebinde entsteht durch die Vermehrung von Gas produzierenden Hefen, selten auch von Bakterien. In Abhängigkeit vom Nährstoffangebot und unter anaeroben Bedingungen verstoffwechseln einige Mikroorganismen Kohlenhydrate und bilden dabei CO2. Diese Gasbildung kann so weit gehen, dass sich Gebinde aufblähen oder sogar bersten können. Gerade bei Glasflaschen ist die Gefahr einer Bombage bei Vermehrung von Hefen sehr groß. Sorgen Sie deshalb vor und vermeiden Sie etwaige Rückrufaktionen, die alles andere als eine gute Werbung sind.


Die Problemstellung

Gasbildung und damit verbundene Bombagegefahr tritt im Fall einer Kontamination mit schnell wachsenden Hefen wie Saccharomyces, Zygosaccharomyces oder Candida sehr früh auf und wird daher im besten Fall bereits im Fertigwarenlager noch vor der Auslieferung erkannt. Problematisch wird es, wenn die Ware direkt nach dem Abfüllen versendet wird oder wenn es sich um langsam wachsende Mikroorganismen handelt. Vom Verleger kann das Produkt noch einigermaßen gut zurückgeholt werden, aber wenn es bereits in den Verkauf und zum Endverbraucher gelangt ist, wird eine öffentliche Rückrufaktion unvermeidlich. Die größten Probleme machen die langsam wachsenden Bakterien oder Hefen, da diese sehr oft mehrere Wochen Latenzzeiten ohne Vermehrung zeigen, bevor sie plötzlich innerhalb von wenigen Tagen fast flächendeckend in allen Gebinden einer Charge anwachsen können und zur Gasbildung inklusive Bombagegefahr führen.

Lösungsansätze

In der Stufenkontrolle werden die typischen Produktschädlinge regelmäßig überwacht. Wenn immer dieselben Produkte hergestellt werden, hat sich üblicherweise eine Kombination aus Analysen, die die beste Aussagekraft haben und die außerdem dem Arbeitsfluss im Labor gut angepasst sind, etabliert.

Aber Routine kann blind machen – oft hilft ein Blick von außen, um kleine und größere Verbesserungen einzuführen. Gerade bei der Produktion von Bier Mischgetränken, Radler oder fruchthaltigen Mixgetränken müssen unbedingt die bis dato üblichen mikrobiologischen Untersuchungen neu bewertet werden: Das mögliche Spektrum der Schadkeime ändert sich von Grund auf, sobald Zucker im Produkt enthalten ist. Außerdem können neue Rohstoffe wie Südfrüchte neue und teilweise auch hitzeresistente Schadkeime mitbringen, für die die üblichen Konservierungsprozesse nicht ausreichend sind. Für Alicyclobacillus Kontaminationen ist bei weitem nicht nur A. acidoterrestris verantwortlich – trotzdem wird oft nur dieser geprüft.

Wir können Ihr zweites Auge sein – wir nehmen den Ist-Status Ihres Labors auf und erarbeiten mit Ihnen zusammen die beste Routineanalytik für Sie und Ihre Produkte. Was Sie nicht selbst bearbeiten, macht unser Analysenlabor für Sie: Die Identifizierung von unbekannten Bakterien oder Hefen, die zum Aufblähen der Flasche geführt haben. Oder die Routineprüfung auf Alicyclobacillus nach IFU Methode No. 12, kombiniert mit PCR Analyse – Sie erhalten das Ergebnis 3 Tage früher und mit Prüfung auf alle Alicyclobacillus Spezies.

Auch bei der Rückverfolgung von einzelnen schädlichen Mikroorganismen im Betrieb erhalten Sie von uns die beste Information: Identischer Name heißt nicht zwingend identischer Keim und identische Kontaminationsquelle! Mit der DNA Sequenzierung können wir einzelne Mikroorganismen Isolate direkt vergleichen und eine Aussage machen, ob diese wirklich identisch sind oder ob es sich um Varietäten von einer Art handelt – so ist eine zuverlässige Eingrenzung potenzieller Kontaminationsquellen möglich.